38 % mehr Gewerbesteuer als im Vorjahreszeitraum

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Wir kommen auf vorherige Beiträge zurück in welchen wir über die Gewerbesteuereinnahmen der sachsen-anhaltischen Städte und Gemeinden im I. und II. Quartal 2022 berichtet hatten. Der positive Trend hat sich lt. Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes auch im III. Quartal 2022 verstetigt. Bis zum 30.09.2022 verbuchten die Gemeinden mit 829 Mio. Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer ein Plus von 229 Mio. Euro bzw. 38 v. H. gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Allerdings profitieren hiervon nicht alle Gemeinden gleichermaßen. Lt. Information des Statischen Landesamtes lagen 4 von 5 Kommunen pro Kopf unter den landesdurchschnittlichen Gewerbesteuereinnahmen von 379 Euro/Einwohner.

Die 3 kreisfreien Städte erzielten in den ersten 9 Monaten die höchsten Gewerbesteuereinzahlungen seit 10 Jahren. Im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum waren das 52 Mio. Euro mehr. Bei den kreisangehörigen Gemeinden blieb das Gewerbesteueraufkommen mit 615 Mio. Euro leicht hinter dem im entsprechenden Vorjahreszeitraum zurück. 55 dieser Gemeinden (26 v. H.) meldeten zum 30.09.2022 geringere Gewerbesteuereinnahmen. Zusammen ergab sich für diese Gemeinden ein Rückgang um 16 Mio. Euro.

Weitere Informationen zum Thema öffentliche Finanzen finden Sie im Internetangebot des Statistischen Landesamtes Sachsen-Anhalt und können dem Statistischen Bericht „Gemeindefinanzen, Einzahlungen und Auszahlungen; Kassenstatistik 01.01.2022 – 30.09.2022; Schuldenstatistik 30.09.2022“ entnommen werden.

Die Ergebnisse zeigen wiederum, dass die Gewerbesteuereinnahmen im Land sehr heterogen verteilt sind, sich die Situation in den Städten und Gemeinden damit sehr unterschiedlich präsentiert und bei weitem nicht alle an der landesweit positiven Entwicklung teilhaben. Abzuwarten bleibt zudem, ob diese Entwicklung vor dem Hintergrund des Ukraine-Krieges und der damit ausgelösten Inflation und Energiepreiskrise dauerhaft fortgeschrieben werden kann. Bedenklich stimmen in dem Zusammenhang jüngste Pressemeldungen über die Schließung teils etablierter Firmen, Hotels und Gastwirtschaften.

16.01.2023